Gute und schlechte Flüchtlinge

Ukraine und die EU: Über Diskriminierungen, Doppelmoral und Sippenhaftung für Tote

Der Kommentar ist in der Wiener Zeitung am 21. 3. 2022, S. 14 erschienen.

Es ist erfreulich, dass die EU und Österreich nicht zögern, Flüchtlinge aus Ukraine aufzunehmen, dass die bürokratischen Hürden unverzüglich durch entsprechende Verordnungen aus dem Weg geräumt wurden, dass Hilfe rasch und effizient möglich ist.

Weniger erfreulich ist die Ungleichbehandlung, die Geflüchteten zuteilwird. Drittstaatsangehörigen, Gastarbeitern etwa und Studenten, die in Ukraine zwar einen Aufenthaltstitel besitzen, aber keine Staatsbürgerschaft, die keine Ehepartner oder andere familiäre Verbindungen haben, sind zwar genauso gefährdet an Leib und Leben durch die Kriegshandlungen. Jedoch sind sie weit strengeren Bestimmungen unterworfen. Österreich ist hier ebenso restriktiv wie die Visegrád-Staaten – wieder einmal – und dies bei grüner Regierungsbeteiligung. → →

Täter und Täterinnen

Über Gewalt gegen Frauen und ihre Ursachen

Der Kommentar ist in der Wiener Zeitung vom 16. 12. 2020, S. 21 erschienen.

Anlässlich der internationalen Aktionstage im November und Dezember veröffentlichte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) die Broschüre „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. Ein Leitfaden für Multiplikator/innen“.

Die Vorstellung dieses Produktes lieferte der Integrationsministerin einen Anlass für einen ihrer bekannt integrationsfeindlichen Auftritte, in denen eine bestimmte Menschengruppe pauschal an den Pranger gestellt wird. Die meisten Medien übernahmen dann die Agenturmeldung mehr oder weniger wörtlich. → →

Achtung: Enkel nicht streicheln!

Ältere Menschen haben es satt, im Namen der Heiligen Corona als hilfsbedürftige Alte stigmatisiert zu werden.

Der Kommentar ist leicht geändert in Die Presse vom 3. 4. 2020, S. 26 erschienen.

Die Einführung unbequemer Maßnahmen – deren Notwendigkeit hier nicht in Zweifel gezogen wird – erfolgt in zermürbender Regelmäßigkeit mit Verweis auf Alte und Kranke. 20- und 30-Jährige fühlen sich berechtigt und sogar verpflichtet, ihre Eltern und Großeltern zu ermahnen und zu maßregeln, was sie nun zu tun und zu lassen haben. Aber dieses „Wir müssen unsere Senioren schützen“ – viele der Generation 65plus können es nicht mehr hören. → →