Gibt es ein Recht auf Migration?

„Barcelona oder sterben“, so lautet die Devise auswanderungswilliger junger Leute in Senegal. Die Positionen Westafrikas und Europas zu Migration könnten unterschiedlicher nicht sein. Die einen fordern ein Recht darauf, die anderen wollen sie abschaffen. Was die einen als Verheißung sehen, ist für die anderen eine Bedrohung.

Der Essay ist leicht geändert in Die Presse, vom 26. 4. 2025, Spectrum S. 3 erschienen.

Seit Europa in seinem Süden hohe Mauern errichtet hat, erfolgt irreguläre Migration vermehrt über den Atlantik. Von den Küsten Mauretaniens und Senegals legen die bemalten Holzboote ab, ausgestattet mit Außenbordmotor und GPS-System, tausend bis zweitausend Kilometer über das offene Meer zu den Kanarischen Inseln. → →

Das verkannte Senegambien

Dakar rast, Saint Louis schläft, Touba betet, Banjul fließt – so nehmen wir die Städte wahr. Über urbane Landschaften, koloniale Erbschaften, Tier- und Pflanzenwelten und eine Frage, die unbeantwortet bleibt

Der Reisebericht ist erschienen in OÖ Nachrichten vom 8. 2. 2025, Reise S. 4 und bei Kneissl Touristik.

Es ist Winter in Europa und Trockenzeit in Senegal, die Luftfeuchtigkeit relativ niedrig. Laue Tropennächte laden zum Sitzen in einem Garten ein, die Mücken sind zu müde für konzertierte Attacken. Von Dezember bis Februar finden Besucher aus gemäßigten Zonen das Klima am angenehmsten, mit Temperaturen kaum je über dreißig Grad. Und die Tiere in den Biosphärenreservaten lagern gerne an den Wasserlöchern und haben sich noch nicht wie im Mai und Juni, der großen Hitze vor der Regenzeit, ins schattige Buschwerk zurückgezogen. → →