Als Urheber von Übeln aller Art wurden „alte weiße Männer“ zum Kampfbegriff, zum gehätschelten Feindbild und zum beliebten Adressaten von Schuldzuweisungen in postkolonialen, feministischen, queeren und woken Diskursen.
Der Text ist erschienen auf Der Wert der Demokratie am 24. 1. 2025
Wer über alte weiße Männer herzieht, konzipiert zugleich eine homogene gesellschaftliche Gruppe, und schreibt ihr Macht, Privilegien und patriarchale Attitüden zu, verbunden mit verzopften Denkmustern, einer rassistischen Grundhaltung und klassistischem Elitedenken. Da jedoch keineswegs alle Angehörigen dieser demografisch nach Alter, Hautfarbe und Geschlecht eingegrenzten Gruppe über Macht und Einfluss verfügen, fasst der Begriff besagte Männer ebenso pauschalierend und undifferenziert, wie er jenen vorwirft zu sein. → →