Ein Kopftuchverbot in der Schule kann Abschottung fördern.

Der Kommentar erschien am 29. 11. 2018 in der Wiener Zeitung.

Wie man mittels Körperpolitiken gesellschaftliche Normierungen durchsetzt.

Es gibt hierzulande ein eingespieltes Ritual. Immer, wenn man die Bevölkerung von unangenehmen Sachverhalten ablenken will, werden Kopftücher ausgepackt – und schon ist das unbequeme Thema vom Tisch, aus den Medien und aus den Gedanken potenzieller Kritiker. → →

Wider ein “Kopftuchverbot” für Schülerinnen

Der Kommentar erschien am 22. 3. 2018 mit anderem Titel und Untertitel in der Presse.

Beratung wäre besser als Zwang und das Instrumentalisieren von Kindern für politische Zwecke.

Längst sind alle des Dauerbrenners Kopftuch überdrüssig, Musliminnen und Nicht-Muslime, und dennoch finden sich immer wieder Politikerinnen und Kommentatoren, die das Thema neu erfinden wollen. Ganzkörperverhüllungsverbote hat man schon hingekriegt, um die rechte Hälfte der Gesellschaft zufriedenzustellen. Jetzt geht es um Bedeckungsverbote in Schulen. Oder es geht fantasievoll nicht um Verbote, sondern um Forderungen nach kopftuchfreien Arealen, was in der gelebten Praxis auf das Gleiche hinausläuft. → →

Verhüllte Missverständnisse

Der Kommentar erschien am 21. 2. 2018 in der Wiener Zeitung.

In westlichen Ländern solidarisiert man sich mit den iranischen Frauen aus den falschen Gründen.

Die Kopftuch-Rebellion in Teheran und anderen Städten wird in den Online Foren begeistert begrüßt, aber ziemlich missverstanden. Denn hierzulande wollen viele glauben, dass die Frauen gegen das Kopftuch sind, dass sie also durch die Abnahme desselben oder das bloße Schwenken einer Textilie an einer Stange für eine westliche Lebensweise eintreten. Deswegen wird den Aktivistinnen in den sogenannten sozialen Netzwerken zugejubelt. Eine solche scheinbare Solidarisierung ist aber nichts anderes als der alte westliche Kulturimperialismus, der annimmt, dass die eigene Lebensweise die beste sei, die überallhin exportiert werden müsse. → →

Kopftuch, wieder einmal

Kommentar zu Religion ist privat, das Kopftuch ein Symbol im Kurier vom 28. 11. 2015:

Musliminnen, die ihre Häupter bedecken, erklären in den letzten Jahren unermüdlich, dass sie dies nicht tun, weil ihre männlichen Verwandten es verlangen, sondern weil sie des Glaubens sind, dass der Islam, der Koran ihnen dies vorschreibe. → →